Erfolgsgesetze von Napoleon Hill – Teil 8/6

Erfolgsgesetze von Napoleon Hill – Teil 8/6

Gestatten Sie mir jedoch die Warnung, dieses Experiment nicht mit derselben
Geisteshaltung anzugehen, wie eine gewisse Dame mit folgendem Bibelzitat
experimentierte:

„Denn wenn ihr nur Glauben hättet wie ein Senfkorn, könntet ihr zu diesem
Berg sagen: Heb dich dorthin und er wird sich heben. Und euch wird nichts
unmöglich sein“.

Besagte Dame lebte in der Nähe eines hohen Berges, den Sie von ihrer Haustüre
aus sehen konnte. Bevor sie sich eines Nachts zum Schlafen legte, befahl
sie dem Berg, sich zu heben und woanders hinzugehen.

Am nächsten Morgen sprang sie aus dem Bett, eilte zur Türe, sah hinaus und
– der Berg war immer noch da! Dann sagte sie:

„Genauso wie ich es erwartet hatte.
Ich wusste, dass er sich nicht bewegen würde!“

Ich bitte Sie vielmehr, dieses Experiment mit dem unerschütterlichen Glauben
anzugehen, dass es eines der wichtigsten Wendepunkte Ihres Lebens
darstellen wird. Ich werde Sie bitten, den Berg, der dort steht, wo der Tempel
Ihres Erfolg stehen sollte, zu beseitigen. Der Tempel Ihres Erfolgs kann nur
errichtet werden, wenn dieser Berg zuerst beseitigt wird.

Vielleicht haben Sie den Berg, den ich hier meine, noch nie bemerkt, aber er
steht dort und wird dort stehen bleiben – es sei denn, sie sorgen dafür, dass
er verschwindet!

„Und was soll dieser Berg sein?“ fragen Sie jetzt.

Dieser Berg ist das Gefühl, dass Sie hintergangen worden seien, wenn Sie
keine finanzielle Entlohnung für Ihre erbrachten Leistungen erhalten haben!

Dieses Gefühl kann sich unbewusst Ausdruck verschaffen und Ihrem Erfolgstempel
auf unzählige Arten das Fundament wegziehen, zum Beispiel:

„Für so etwas bezahlt man mich nicht. Ich bin doch nicht verrückt“.

Sie wissen, was ich meine und haben diese Anwandlungen bereits unzählige
Male erlebt. Aber kennen Sie auch einen erfolgreichen Menschen, der sich
davon leiten ließ?

Erfolg muss angezogen werden. Sie ziehen ihn an, indem Sie unwandelbare
Gesetze verstehen und umsetzen. Erfolg lässt sich nicht in die Enge treiben,
so wie sie einen wilden Stier in die Enge treiben, damit er nicht mehr aus kann.
Aus diesem Grunde bitte ich Sie, das folgende Experiment durchzuführen,
damit Sie mit einem der wichtigsten dieser Gesetze – das Gesetz der zunehmenden
Rendite – vertraut werden.

Nehmen Sie sich fest vor, in den nächsten sechs Monaten mindestens
einer Person jeden Tag eine unverlangte Extraleistung zu erbringen.
Für diese Sonderleistung werden Sie nicht bezahlt und erwarten auch
keine Bezahlung!

Führen Sie dieses Experiment im Glauben durch, dass es Ihnen eines
der wichtigsten Gesetze für dauerhaften Erfolg erschließen wird und
dass Sie nicht enttäuscht werden.

Welcher Art diese Leistung oder dieser Dienst ist, spielt keine Rolle.
Dies kann sich im persönlichen Bereich oder an Ihrem Arbeitsplatz abspielen.

Sie können sogar völlig unbekannten Leuten, die Sie wahrscheinlich
nie mehr sehen, eine Extraleistung erbringen. Wem Sie diese Leistung
oder diesen Dienst erbringen, ist unerheblich, wichtig ist lediglich, dass
Sie mit der Einstellung herangehen, einer oder mehreren anderen Personen
einen Nutzen zu bieten.

Wenn Sie bei der Durchführung dieses Experiments mit der richtigen
geistigen Einstellung vorgehen, werden Sie etwas feststellen, das alle,
die sich mit diesem Gesetz vertraut gemacht haben, ebenfalls bereits
festgestellt haben:

Sie können keinen Dienst erbringen, ohne entlohnt zu werden und
Sie können die Erbringung eines Dienstes nicht zurückhalten, ohne
auf die Belohnung zu verzichten!

„Ursache und Wirkung, Mittel und Zweck, Saat und Frucht können nicht
voneinander getrennt werden“, schreibt Emerson, „denn die Wirkung
keimt bereits in der Ursache und der Zweck existiert bereits im Mittel, so
wie die Frucht in der Saat vorhanden ist“.

„Wenn du einem undankbaren Meister dienst, diene ihm noch mehr. Alles
wird zurückbezahlt. Je länger die Bezahlung ausbleibt, umso besser für dich.
Denn dieser Zahlmeister zahlt mit Zins und Zinseszins.“

………………………………………………………………………………………….

„Das Gesetz der Natur lautet: Beginne und du wirst die Kraft dafür haben.
Wer aber nicht beginnt, wird auch keine Kraft haben“.
Das Experiment:

„Der Mensch leidet sein ganzes Leben lang unter der irrtümlichen Annahme,
dass man ihn übervorteilen könne. Aber der Mensch kann von niemanden
anderem außer sich selbst betrogen werden. Bei allen Transaktionen gibt es
einen dritten stillen Teilhaber. Das Wesen der Dinge sorgt dafür, dass jeder
Vertrag erfüllt wird, damit eine ehrliche Leistung nicht verloren gehen kann“.

Vor einigen Jahren wurde ich gebeten, vor Abschlussabsolventen an einer
Hochschule im Osten der USA eine Ansprache zu halten. Bei dieser Ansprache
ging ich lang und breit auf die Wichtigkeit ein, mehr und bessere
Leistungen zu erbringen als nur die, die erwartet wurden.

Danach wurde ich vom Präsidenten und vom Sekretär der Schule zum Mittagessen
eingeladen. Beim Essen wandte sich der Sekretär an den Präsidenten
und sagte:

„Ich habe jetzt endlich verstanden, was dieser Mann tut. Er kommt weiter,
indem er anderen hilft, weiterzukommen!“

Mit dieser kurzen Aussage hatte er den wichtigsten Teil meiner Erfolgsphilosophie
zusammengefasst.

In der Tat haben Sie dann den besten Erfolg, wenn Sie anderen helfen, ihrerseits
erfolgreich zu werden.

Vor etwa zehn Jahren, als ich in der Werbebranche tätig war, baute ich meine
gesamte Kundschaft auf den Grundsätzen auf, welche in dieser Lektion
beschrieben werden. Ich hatte mich bei mehreren Versandhäusern auf die
Verteilerliste setzen lassen und erhielt deshalb ihre Verkaufsprospekte. Sobald
ich einen Prospekt erhielt, den ich für verbesserungsfähig hielt, machte
ich mich sogleich an die Arbeit und sandte die verbesserte Version wieder an
die Firma zurück. In einem Begleitschreiben wies ich darauf hin, dass dies nur
ein kleiner Teil meiner Tätigkeit sei und dass ich gegen ein monatliches Honorar
gerne regelmäßig meine Ideen und Dienste zur Verfügung stellen würde.

Dies brachte mir ständig neue Aufträge.

Einmal verhielt sich eine Firma unlauter und verwendete meine Idee, ohne
mir dafür etwas zu bezahlen. Doch dies erwies sich für mich als Vorteil: Ein
Angehöriger dieses Unternehmens, der darüber Bescheid wusste, machte
sich selbstständig und engagierte mich zum doppelten des Honorars, das ich
von seiner vormaligen Firma erhalten hätte.
Das Gesetz des Ausgleichs gab mir also mit Zins zurück, was ich für meine
Arbeit für die unlautere Firma verloren hatte.

Falls ich heute auf der Suche nach einer einträglichen Beschäftigung wäre,
könnte ich sie ebenfalls wieder auf diese Weise finden, das heißt, indem ich
Verkaufsunterlagen besser formulierte und auf diese Weise meine Dienste
anböte. Vielleicht würde der ein oder andere dies ausnutzen, aber im allgemeinen
ist dies nicht der Fall. Für die andere Seite ist es schlichtweg lohnender,
mit offenen Karten zu spielen und auf diese Weise auch weiterhin auf
meine Dienste zurückgreifen zu können.

Fortsetzung folgt!

Erfolgsgesetze von Napoleon Hill – Teil 8/5

Erfolgsgesetze von Napoleon Hill – Teil 8/5

Marshall Field war vermutlich der führende Kaufmann seiner Zeit und das
große Kaufhaus in Chicago, das seinen Namen trägt, ist ein Monument für
die Richtigkeit des Gesetzes der zunehmenden Rendite.
Eine Kundin erstand bei Field eine teuere Weste, trug sie aber nicht. Zwei
Jahre später schenkte sie sie ihrer Nichte zur Hochzeit. Die Nichte gab die
Weste stillschweigend wieder bei Field zurück und tauschte sie gegen eine
andere Ware um, obwohl die Weste mittlerweile zwei Jahre alt war und nicht
mehr der aktuellen Mode entsprach.
Field nahm die Weste nicht nur zurück, sondern – was noch wichtiger ist –
stellte keine weiteren Fragen!
Natürlich war das Kaufhaus weder gesetzlich noch moralisch zur Rücknahme
einer veralteten Weste verpflichtet; dies macht die Transaktion jedoch
nur noch bedeutender.
Die Weste kostete ursprünglich fünfzig Dollar. Natürlich musste sie auf den
Ausverkauftisch gelegt werden und das Kaufhaus musste sich mit dem Preis
zufrieden geben, den eine andere Kundin dafür eventuell zu zahlen bereit war.
Der intelligente Student der menschlichen Natur wird jedoch verstehen, dass
das Kaufhaus nicht nur nichts verlor, sondern sogar noch einen Gewinn bei
dieser Transaktion machte. In Dollar und Cent lässt sich dieser Gewinn nicht
ausdrücken.
Die Frau, die die Weste zurückgab, wusste, dass sie keinen Anspruch auf einen
Rabatt hatte. Als das Kaufhaus ihr etwas gab, worauf sie keinen Anspruch
hatte, gewann es damit eine Stammkundin. Doch damit nicht genug. Denn die
Frau erzählte diese Begebenheit herum und schwärmte von der „fairen Behandlung“,
die man ihr angedeihen hat lassen. Eine Reihe von Frauen redete
tagelang darüber – und das Kaufhaus erhielt zehnmal mehr Werbung als die
Weste wert war.
Der Erfolg des Kaufhauses beruhte größtenteils darauf, dass Marshall Field
das Gesetz der zunehmenden Rendite verstand. Nicht zuletzt deshalb stammt
von ihm der Spruch: „Der Kunde hat immer recht!“
Wenn Sie nur das tun, wofür Sie bezahlt werden, gibt es nichts Außergewöhnliches,
was sich über Ihre Arbeit sagen ließe. Wenn Sie aber von sich
aus mehr tun, als von Ihnen erwartet wird, zieht Ihr Verhalten die Aufmerksamkeit
aller übrigen Personen, die an einer Transaktion beteiligt sind, positiv
auf sich. Auf diese Weise schaffen Sie sich einen Ruf, der letztendlich das
Gesetz der zunehmenden Rendite auslösen wird, denn dieser Ruf wird eine
große Nachfrage nach Ihren Leistungen oder Angeboten schaffen.

…………………………………………………………..

Carol Downes war beim Automobilhersteller W. C. Durant in einer untergeordneten
Position beschäftigt. Heute ist er Mr. Durants rechte Hand und
Präsident eines seiner Autohandelsunternehmen. Er sorgte für diesen Aufstieg,
indem er sich des Gesetzes der zunehmenden Rendite bediente und
mehr und bessere Leistungen erbrachte als nur die, die von ihm erwartet
wurden.

„Als ich bei Mr. Durant anfing“, berichtete er mir „fiel mir auf, dass er immer
sehr lange im Büro blieb, nachdem die anderen bereits alle nach Hause
gegangen waren. Eines Tages blieb ich ebenfalls noch nach der üblichen
Arbeitszeit im Büro. Niemand hatte mich darum gebeten, aber ich dachte
mir, jemand sollte Mr. Durant zur Hand gehen, falls er Hilfe brauchen sollte.
Vielleicht könnte ich ihm eine Akte bringen oder mich anderweitig nützlich
zeigen. Mit der Zeit hatte sich Mr. Durant daran gewöhnt, dass ich zur Stelle
war und rief mich zu sich, wenn er etwas brauchte. Das ist so ziemlich alles,
was ich dazu sagen kann“.

„Er hatte sich daran gewöhnt, dass ich zur Stelle war!“

Lesen Sie diesen Satz nochmals und denken Sie über seine Aussage nach!
Wieso hatte sich Mr. Durant daran gewöhnt, Mr. Downes zu rufen?
Weil sich Mr. Downes vorgenommen hatte, zur Stelle zu sein. Er war für Mr.
Durant sichtbar. Er begab sich absichtlich in eine Position, in der er eine Leistung
erbringen oder einen Dienst erweisen konnte, so dass das Gesetz der
zunehmenden Rendite wieder auf ihn zurückfallen musste.
Wurde ihm das aufgetragen? Nein!
Wurde er dafür bezahlt? Ja!
Er wurde dafür bezahlt, indem er die Gelegenheit erhielt, die Aufmerksamkeit
eines Mannes auf sich zu ziehen, in dessen Macht es stand, ihn zu befördern.

Wir gelangen jetzt zum wichtigsten Teil dieser Lektion, weil Sie das Gesetz
der zunehmenden Rendite ebenso nutzen können, wie Mr. Downes dies tat
und weil Sie dieses Gesetz exakt auf dieselbe Weise anwenden können, wie er
es tat, nämlich, indem Sie zur Stelle sind und Ihre Dienste freiwillig anbieten,
wo andere dies nicht tun, weil sie dafür nicht bezahlt werden!

Stopp!
Verfallen Sie jetzt nicht in die ausgeleierte Ausrede, die den meisten jetzt in
den Sinn kommt: „Aber mein Chef ist anders, bei dem funktioniert das nicht“. Denken
Sie nicht einmal daran!
Natürlich ist er anders. Jeder ist anders – aber in vielem sind wir Menschen
auch gleich. Ein Punkt, bei dem alle Menschen gleich sind, ist, dass wir alle ein
bisschen eigennützig sind, zumindest eigennützig genug, um einen Mann wie
Carol Downes nicht zur Konkurrenz ziehen zu lassen. Und diese Eigenützigkeit
kommt Ihnen zugute, falls …
Sie sich so nützlich machen können, dass der Mensch, dem Sie Ihre Leistungen
anbieten wollen, ohne Sie nicht mehr auskommen kann!
Eine der lukrativsten Beförderungen, die mir je zuteil wurden, verdanke ich
einem Vorfall, der so unbedeutend schien, dass er kaum erwähnenswert ist.
Eines Samstag-Nachmittags kam ein Anwalt, dessen Kanzlei sich auf demselben
Stockwerk befand, wie das Büro meines Arbeitgebers, und wollte wissen,
wo er einen Stenographen finden könne, weil er an diesem Nachmittag
noch einige Schriftstücke diktieren müsse.

Ich sagte ihm, dass unsere Stenographen bereits zum Baseballspielen gegangen
seien und dass ich ebenfalls bereits weg gewesen wäre, wenn er fünf
Minuten später erschienen wäre, aber ich würde mich freuen, ihm behilflich
sein zu dürfen, da ich mir ein Baseballspiel ja auch jeden anderen Tag ansehen
könne und seine Arbeit doch dringend wäre.

Ich erledigte die Arbeit für ihn und als er fragte, wieviel er mir schulde, sagte
ich „Oh, etwa tausend Dollar, weil‘s für Sie ist. Bei jemand anders würde ich
gar nichts verlangen“. Er lächelte und bedankte sich.
Natürlich hätte ich nicht im Traum daran gedacht, dass er mir für diese
Nachmittagsarbeit tausend Dollar bezahlt hätte – aber genau das tat er!
Sechs Monate später – ich hatte diesen Vorfall bereits vergessen – kam er
nochmals vorbei und fragte, wie hoch mein Gehalt sei. Ich antworte ihm wahrheitsgemäß
und er teilte mir mit, dass er mir die tausend Dollar bezahlen
würde, die ich spaßeshalber erwähnt hatte, als ich ihm vor einem halben Jahr
aushalf. Diese tausend Dollar bezahlte er mir, indem er mir eine Arbeitsstelle
bot, bei der ich tausend Dollar im Jahr mehr verdiente als bisher!
Unbewusst hatte ich an diesem besagten Nachmittag das Gesetz der zunehmenden
Rendite in Gang gebracht, indem ich auf ein Baseballspiel verzichtete
und einen Dienst erbrachte, der dem Wunsch entstand, einen Gefallen zu
tun und dem keine finanzielle Erwägungen zugrunde lagen.
Ich war keineswegs verpflichtet, meinen Samstag-Nachmittag zu „opfern“ –
es war mir ein Vergnügen!
Und es erwies sich als ein sehr lukratives Vergnügen, weil es mir eine verantwortungsvollere
und um tausend Dollar besser bezahlte Position verschaffte.
Auch Carol Downes war nicht verpflichtet, bei der Stelle zu sein und sich
nach dem üblichen Büroschluss noch in der Nähe seines Chefs aufzuhalten.
Er nahm sich das Recht und diese Recht brachte ihm innerhalb eines Jahres
größere Aufgaben und besseren Lohn als er in einem ganzen Berufsleben
hätte erreichen können, wenn er sich dieses Recht nicht genommen hätte.
Ich habe über fünfundzwanzig Jahre lang über dieses Vorrecht nachgedacht,
mehr und bessere Leistungen zu erbringen als nur die, die von mir erwartet
wurden, und meine Gedanken haben mich zu den Schluss geführt, dass eine
einzige Stunde unverlangter Extraleistungen mehr Rendite bringen kann
als die in der übrigen Zeit des Tages erbrachten Leistungen.
Das Gesetz der zunehmenden Rendite ist keineswegs meine Erfindung. Ich
nehme auch nicht für mich in Anspruch, dass ich das Prinzip unverlangter Extraleistungen
entdeckt hätte. Ich habe diese Erfolgsvoraussetzungen lediglich
nach jahrelanger sorgfältiger Beobachtung übernommen, genauso wie Sie
sie in Ihre Lebenspraxis übernehmen können, sobald Sie ihre Bedeutung und
ihren herausragenden Stellenwert verstanden haben.
Sie könnten die Eingliederung dieser Prinzipien in Ihren Alltag zum Beispiel bereits

jetzt beginnen, indem Sie ein Experiment versuchen, das Ihnen den Blick

für Fähigkeit schärft, von deren Existenz Sie vielleicht gar nichts wussten.

S. 343

Fortsetzung folgt!

Erfolgsgesetze von Napoleon Hill – Teil 8/3

Erfolgsgesetze von Napoleon Hill – Teil 8/3

Da die Einladung von ihm kam, überließ ich das Reden zunächst ihm.

Er fing etwa wie folgt an:

„Würde es Ihnen etwas ausmachen, mir Ihre gesamte Lebensgeschichte

zu erzählen? Von der frühen Kindheit bis zur Gegenwart!“

Ich erwiderte, dass ich das gerne täte, wenn er sich der Mühe aussetzen
wollte, mir solange zuzuhören. Bevor ich anfing, wies er mich darauf hin, dass
ich unangenehme Erlebnisse nicht aussparen sollte.

„Werfen Sie alles in einen Topf“, sagte er „ich will einen Blick in Ihr Seelenleben

werfen, aber nicht nur von der Sonnenseite, sondern von allen Seiten“.

Und so redete ich drei Stunden lang – und Mellet hörte zu!Ich ließ nichts aus. Ich erzählte ihm von meinen Kämpfen, von meinen Fehlern,
von meinen Versuchungen, es nicht so genau zu nehmen, wenn die Zeiten besonders
hart waren und warum ich dann doch wieder rechtzeitig zur Besinnung
kam, aber erst, nachdem mein Gewissen und ich einen längeren Kampf
ausgefochten hatten. Ich erzählte ihm, wie ich zur Idee der Erfolgsgesetze
kam, wie ich die Daten zusammengetragen hatte, welche Tests ich durchgeführt
hatte, welche Daten ich wieder verworfen hatte und welche Erkenntnisse

ich aus allem gewonnen hatte.

Nach meinen langen Ausführungen sagte Mellet: „Ich möchte Ihnen eine sehr
persönliche Frage stellen und ich hoffe, dass Sie mir offen antworten: Haben

Sie bei all dieser Arbeit Geld verdient? Falls nicht, warum nicht?“

„Nein“, sagte ich „das Einzige, was ich angesammelt habe, ist Erfahrung und

Wissen und ein paar Schulden. Der Grund ist schnell erklärt: Ich war diese
ganzen Jahre über so beschäftigt damit, meine eigene Unkenntnis zu beseitigen,
damit ich das Material, das in die Erfolgsgesetze eingeflossen ist, intelligent
sammeln und ordnen konnte, dass ich weder die Gelegenheit noch die
Neigung hatte, meine Bemühungen in Geld zu verwandeln“.

Zu meiner Überraschung ging sein ernster Gesichtsausdruck in ein Lächeln

über, als er mir die Hand auf die Schulter legt und sagte:

„Ich kannte die Antwort bereits, bevor Sie sieaussprachen, aber Sie werden
sich fragen, wieso. Sie wissen wahrscheinlich, dass Sie nicht der einzige
Mann sind, der auf sofortige Bezahlung verzichten musste, um sich Wissen
anzueignen, denn jeder Philosoph – von Sokrates bis zur Gegenwart – hat dieselbe

Erfahrung gemacht“.

Diese Worte klangen wie Musik in meinen Ohren!
Ich hatte einige der peinlichsten Bekenntnisse meines Lebens hinter mir, ich
hatte meine Seele ausgebreitet, Niederlagen geschildert und zugegeben,
dass ein Exponent der Erfolgsgesetze selbst eine nicht unbeträchtliche Reihe

von Misserfolgen hinter sich hatte.

Das schien nicht zusammen zu passen. Ich fühlte mich dumm, beschämt und

verlegen, als ich vor den durchdringlichen Augen dieses Mannes saß.

Die Absurdität dieses Schauspiels fiel mir wie Schuppen vor den Augen:

Die Erfolgsgesetze – verfasst und verbreitet von einem Mann, der offenbar ein
Versager war!
Dieser Gedanke durchzuckte mich wie ein Blitz und drängte mich dazu, ihn

auszusprechen.

„Was reden Sie da?“ – rief Mellett aus „ein Versager?“
„Sicherlich kennen Sie den Unterschied zwischen Versagen und zeitweiligen
Rückschlägen“, fuhr er fort. „Ein Mann, der eine Idee hat, und erst recht nicht
ein Mann, der eine ganze Philosophie erschafft, welche die Mühen ganzer
Generationen, die noch nicht einmal geboren sind, lindert, kann kein Versager
sein!“
Ich fing an mich zu fragen, was der Zweck dieses Gespräches sei. Meine erste
Vermutung war, dass Mellett einige Fakten wollte, um die Erfolgsgesetze
dann in seiner Zeitung zu Kleinholz zu machen. Vielleicht beruhte dieser Gedanke
auf früheren Erfahrungen, die ich mit Zeitungsleuten gesammelt hatte.
Einige hatten sich sehr feindlich gezeigt. Jedenfalls lagen ihm die Fakten nun
ungeschönt vor.
Bevor ich Melletts Büro wieder verließ, waren wir Geschäftspartner geworden,
wobei die Abmachung beinhaltete, dass er baldmöglichst als Herausgeber
der Canton Daily News zurücktreten und meine gesamten Auftritte
managen würde.
Ich fing dann zunächst an, für die Sonntagsbeilage der Canton Daily News eine
Reihe von Beiträgen auf der Grundlage der Erfolgsgesetze zu verfassen.
Einer dieser Beiträge (mit dem Titel „Versagen“ – dieser erscheint im Anhang
zu Lektion 11) wurde von Richter Elbert H. Gary gelesen, der damals Aufsichtsratsvorsitzender
der United States Steel Corporation war. Dies führte
zu einer Kontaktaufnahme zwischen Mellet und Richter Gary, was wiederum
zur Folge hatte, dass der Richter den Kursus für die Beschäftigten der Steel
Corporation erstand. Die Einzelheiten finden Sie in der Einführungslektion.
Das Blatt begann, sich zu wenden.
Die Saat, die ich über lange arbeitsintensive Jahre hinweg gesät hatte, indem
ich mehr tat, als das, wofür ich bezahlt wurde, ging langsam auf.
Trotz des bedauerlichen Umstandes, dass mein Geschäftspartner ermordet
wurde, bevor unsere Pläne richtig anliefen und dass Richter Gary verstarb,
bevor die Erfolgsgesetze in eine Form gebracht werden konnten, die seinen
Anforderungen entsprochen hätten, wurde durch diesen Vortrag vor einem
Häufchen Männer in Canton, Ohio, eine Ereigniskette ausgelöst, die nun ohne
mein weiteres Zutun ständig neue positive Ergebnisse bringt.
Es ist kein Vertrauensbruch, wenn ich hier eine Reihe von Ereignissen aufführe,
die zeigen, dass keine gern getane Arbeit umsonst ist und dass jeder, der
mehr und bessere Leistungen erbringt als die, für die er bezahlt wird, früher
oder später mit einem Vielfachen belohnt wird.
Derzeit haben die folgenden wohlbekannten Unternehmen und Persönlichkeiten
ihr Interesse geäußert, den Kursus über die Erfolgsgesetze nach der
Drucklegung für ihre Beschäftigen zu erwerben:

Mr. Daniel Willard, Präsident der Baltimore & Ohio Railroad Company
Indian Refining Company
Standard Oil Company
New York Life Insurance Company
The Postal Telegraph Commercial-Cable Company
The Pierce-Arrow Motor Car Company
The Cadillac Motor Car Company
sowie weitere fünfzehn Unternehmen vergleichbarer Größe.
Darüber hinaus hat ein neugegründeter Jungmännerverein, ähnlich dem
Y.M.C.A., einen Vertrag über die Verwendung der Erfolgsgesetze als Unterrichtungslektüre
geschlossen. Man schätzt, dass in den nächsten zwei Jahren
in dieser Philosophie über 100.000 Kurse abgehalten werden.
Neben diesen Vertriebskanälen hat sich die Ralston University Press aus
Meriden, Connecticut, vertraglich verpflichtet, den Kursus in allen amerikanischen
Bundesstaaten zu veröffentlichen und zu vertreiben. Wie viele Kurse
dies im einzelnen sein werden, lässt sich derzeit noch nicht absehen, dieser
Universitätsverlag verfügt jedoch über eine Verteilerliste von circa 800.000
Personen, weshalb durchaus davon auszugehen ist, dass dieser Kursus in
zehntausenden von Exemplaren in die Hände lernwilliger Personen gelangen
wird.
Der Hinweis erübrigt sich vielleicht, aber ich möchte mit diesen Beispielen
nur deutlich machen, wie das in der vorliegenden Lektion behandelte Gesetz,

wonach Sie mehr tun sollten, als von Ihnen erwartet wird, im praktischen

Geschäftsleben wirkt.

…………………………………………………………………….
Dieses Hintergrundwissen über die Philosophie der Erfolgsgesetze als ganzes
und die vorliegende Lektion im besonderen versetzt Sie in die Lage, die
Solidität des Gesetzes, auf dem diese Kurseinheit beruht, besser einzuschätzen.
Gründe, warum Sie sich die Gewohnheit aneignen sollten, mehr und bessere
Leistungen zu erbringen als nur die, wofür Sie bezahlt werden, gibt es ein
gutes Dutzend, auch wenn sich die meisten Leute keineswegs danach richten.
Zwei Gründe stechen jedoch hervor:
Erstens: Indem Sie sich den Ruf schaffen, dass Sie ein Mensch sind, der
grundsätzlich mehr und bessere Leistungen erbringt als nur die, wofür er
bezahlt wird, schneiden Sie im Vergleich zu denen, die sich nicht nach dieser
Maxime richten, deutlich besser ab. Dieser Kontrast wird so ausgeprägt
sein, dass Ihre Leistungen – unabhängig vom jeweiligen Bereich – wesentlich
gefragter sein werden.
Die Richtigkeit dieser Aussage ist offensichtlich. Egal, ob Sie Predigten verkünden,
Recht praktizieren, Bücher verfassen, Unterricht erteilen oder Gräben
ausheben – Sie werden wertvoller und ab dem Augenblick, in dem Sie sich
den Ruf erworben haben, dass Sie mehr Einsatz zeigen als andere und nicht
nur Dienst nach Vorschrift schieben, werden Sie auch eine größere finanzielle

Entlohnung beanspruchen können.

Fortsetzung folgt!

Erfolgsgesetze von Napoleon Hill – Teil 8/2

Erfolgsgesetze von Napoleon Hill – Teil 8/2

Der Mensch, der sich für die Arbeit entscheidet, die er liebt, kommt nicht
immer in den Genuß, dass seine engsten Freunde und Verwandten dies auch
befürworten und unterstützen.

Mich gegen negative Suggestionen aus dem Freundeskreis und aus der Verwandschaft
wehren zu müssen, hat meine Energien in den Jahren, in denen
ich das Material für diesen Kursus zusammengetragen, geordnet, klassifiziert
und erprobt habe, ziemlich strapaziert.

Diese persönlichen Einblicke sollen Ihnen vor Augen führen, dass man nur selten
– falls überhaupt – hoffen kann, sich der Arbeit zu widmen, zu der man sich
berufen fühlt, ohne auf Hindernisse der unterschiedlichsten Art zu treffen. Im
allgemeinen ist das größte Hindernis, dass eine solche Arbeit zumindest am
Anfang nicht die finanziell bestentlohnteste ist.

Als Ausgleich für diesen Nachteil wird derjenige, der sich für diesen Weg entscheidet,
jedoch meist mit zwei eindeutigen Vorteilen belohnt:

erstens: er findet in einer solchen Arbeit die größte aller Befriedigungen,
nämlich das unbezahlbare Glück und

zweitens: seine finanzielle Entlohnung ist gesehen auf die Gesamtzeit seiner
Bemühungen in der Regel größer. Der Grund hierfür ist, dass eine gerne getane
Tätigkeit üblicherweise umfangreicher und qualitativ höherwertiger ist
als eine nur für Geld verrichtete Arbeit.

Der peinlichste und unseligste Widerstand gegen mein Lebenswerk – und ich
sage dies ohne die Absicht einer Respektlosigkeit – kam von meiner Frau.
Dies mag erklären, wieso ich im Laufe dieses Kursus wiederholt darauf hingewiesen
habe, dass die Ehefrau eines Mannes ihn entweder aufbauen oder
vernichten kann, je nachdem, ob sie seine Arbeit unterstützt oder ob sie ihm
die Unterstützung verweigert.

Wenn es nach meiner Frau gegangen wäre, hätte ich eine Festanstellung annehmen
sollen, die mir ein geregeltes monatliches Einkommen sichern würde,
da ich durch die wenigen Festanstellungen, die ich innehatte, bereits bewiesen
hatte, dass ich durchaus in der Lage sei, ohne übermäßige Anstrengung
ein Jahreseinkommen von $ 6.000,– bis $ 10.000,– zu verdienen.

Ich konnte meine Frau durchaus verstehen. Immerhin hatten wir kleine Kinder,
die Kleidung und eine Ausbildung benötigten, und ein regelmäßiges Gehalt
– selbst wenn es sich in einem bescheidenen Rahmen bewegen würde
– schien somit ein gangbarer Weg zu sein.

Trotz dieser logischen Überlegungen entschied ich mich dazu, in diesem Fall
nicht auf meine Frau zu hören. Ihre Familie und auch die meine stellten sich
hinter sie und redeten eifrig auf mich ein. Andere Leute zu studieren möge
bei einem Mann ja hinnehmenbar zu sein, der genügend Zeit habe, um einem
solch „unrentablen“ Zeitvertreib nachzugehen, aber ein verheirateter Mann
mit Familie könne sich solchen Unfug doch wohl nicht leisten.

Aber ich blieb unnachgiebig. Ich hatte meine Entscheidung getroffen und war
fest entschlossen, davon nicht abzurücken.

Das Familienkollektiv konnte meine Haltung zwar nicht verstehen, aber nach
und nach löste sich der Widerstand auf. Das Wissen, dass meine Wahl zumindest
zeitweilig Unruhe in die Familie gebracht hatte und auch die Tatsache,
dass meine engsten Freunde und Verwandten nicht hinter meiner
Entscheidung standen, erschwerte meine Arbeit allerdings beträchtlich.

Glücklicherweise waren nicht alle Freunde der Meinung, dass ich eine unkluge
Wahl getroffen hätte.

Einige hielten den von mir eingeschlagenen Kurs nicht nur für richtig und
waren der Meinung, dass diese Arbeit letztendlich ein sinnvolles Ergebnis
zeitigen würde, sondern glaubten auch an meine Pläne und ermutigten mich,
mich von der Verwandschaft nicht beirren zu lassen.

Zu dieser kleinen Gruppe Getreuer gehörte auch Edwin C. Barnes, damals
Geschäftspartner von Thomas A. Edison.

Mr. Barnes interessierte sich vor beinahe zwanzig Jahren für die von mir
gewählte Lebensarbeit und seinem unerschütterlichen Glauben an die Stichhaltigkeit
der Erfolgsgesetze verdanke ich es, dass ich den Überredungsversuchen
meiner übrigen Freunde nicht erlegen bin und nicht den Weg des
geringsten Widerstands gewählt habe, der mir eine Festanstellung beschert
hätte.

Dies hätte mir zwar einigen Kummer und eine nicht abreißende Kette von
Nörgeleien und Kritik erspart, aber es hätte mir auch der Hoffnungen eines
ganzen Lebens beraubt und letztendlich hätte ich sehr wahrscheinlich das
Wichtigste überhaupt verloren – das Glück! Denn ich bin in meiner Arbeit
sehr glücklich gewesen, selbst in den Zeiten, in denen sie mir nicht nur keine
finanzielle Anerkennung, sondern sogar Schulden gebracht hat.

Diese Ausführungen erklären vielleicht – zum Teil zumindest – warum ich in
Lektion vier so nachdrücklich vor der Schuldenversklavung gewarnt habe und
ein so großer Verfechter der Gewohnheit des Sparens bin.

Edwin Barnes glaubte nicht nur an die Solidität der Erfolgsgesetze, sein eigener
finanzieller Erfolg und seine enge geschäftliche Verbindung mit dem
größten Erfinder auf Erden belegten, dass er sehr wohl kompetent war, sich
in diesem Bereich zu äußern.

Ich begann meine Forschungsarbeiten in dem Glauben, dass jeder, der mit
einer normalen Intelligenz und mit einem echten Erfolgswillen ausgestattet
sei, Erfolg erreichen könne, indem er einige – mir unbekannte – Schritte befolge.
Diese Schritte oder Vorgehensweisen sowie ihre Anwendung wollte ich
herausfinden.

Mr. Barnes war derselben Auffassung. Darüber hinaus wusste er, dass die
erstaunlichen Resultate seines Geschäftspartners, Mr. Edison, einzig und alleine
aufgrund der Anwendung einiger Prinzipien zustande kamen, die später
erprobt und zum Bestandteil dieser Philosophie gemacht wurden. Es hatte
den Anschein, als ob Gelderwerb, Seelenfriede und Lebensglück aufgrund der
Anwendung unwandelbarer Gesetze, die jeder beherrschen und umsetzen
könne, möglich seien.

Diese Ansicht teilte auch ich. Diese Ansicht ist mittlerweile bewiesen worden
und hat den Praxistest bestanden. Jeder Kursteilnehmer wird dies nach
Abschluss dieses Kurses und nach Beherrschung dieser Lektionen selbst
bestätigen können.

Bedenken Sie bitte, dass ich in all den Jahren, in denen ich meine Nachforschungen
betrieb, das in der vorliegenden Lektion behandelte Gesetz der unverlangten
Extraleistungen nicht nur anwandte, sondern sogar noch wesentlich
weiterging, indem ich Arbeiten verrichtete, für die ich seinerzeit niemals
erwarten konnte, dass ich jemals dafür bezahlt würde.

Nach jahrelangem Chaos, Gegenerschaft und Widerstand gegen diese Lebensphilosophie
entstand schließlich dieser Kursus, er wurde in die Form
eines Manuskripts gebracht und war für die Veröffentlichung fertig.
Dann geschah eine ganze Weile lang gar nichts.

Ich legte sozusagen eine schöpferische Pause ein, bevor ich mich dem nächsten
Schritt widmete, bei dem es darum ging, diesen Kursus den Leuten vorzulegen,
die ihn meiner Ansicht nach gerne annehmen würden.

„Gottes Wege sind unergründlich“.

Während meiner Anfangsjahre konnte ich mit diesem Satz nichts anfangen;
meine Ansicht hat sich jedoch grundlegend verändert.

Man bat mich, in Canton im Bundestaat Ohio einen Vortrag zu halten. Mein
Auftritt war gebührend angekündigt worden und ich hatte allen Grund zur Annahme,
dass ich vor einem großen Publikum sprechen würde. Da zur selben
Zeit zwei weitere geschäftliche Veranstaltungen stattfanden, sah ich mich einer
„Glückszahl“ gegenüber: Meine Zuhörerschaft bestand nur aus dreizehn
Männern.

Ich war immer schon der Meinung gewesen, dass ein Mann sein Bestes
geben soll, unabhängig davon, wie die Gegenleistung aussieht oder wie vielen
Personen er seinen Dienst erbringt. Also sprach ich so, als ob der Saal
bis zum Bersten voll sei. Irgendwie packte mich ein Grollgefühl, weil sich das
Schicksalsrad gegen mich gedreht hatte und wenn ich je einen mitreißenden
Vortrag gehalten habe, dann an diesem Abend.

Aber innerlich fühlte ich mich gescheitert.

Erst am nächsten Tag sollte ich erfahren, dass ich am Vorabend „Geschichte
geschrieben“ hatte. An diesem Abend wurde der Grundstein für die Erfolgsgesetzte
gelegt.

Einer der dreizehn Männer war der verstorbene Don R. Mellet, seinerzeit
Herausgeber der Canton Daily News. In der Einführungslektion haben Sie
bereits kurz mit diesem Herrn Bekanntschaft gemacht. Nachdem ich mit
meinem Vortrag fertig war, schlich ich mich durch die Hintertüre hinaus und
kehrte in mein Hotel zurück. Ich wollte den dreizehn Männern nicht am Ausgang
begegnen.

Am nächsten Tag wurde ich in Mr. Melletts Büro gebeten.

Fortsetzung folgt!