Fukushima | Plutonium Zeichen für Kernschmelze

Keine Entwarnung: Das AKW Fukushima bleibt außer Kontrolle. Ein Atomexperte sieht die Plutoniumfunde als Anzeichen einer Kernschmelze. Helfer versuchen, verseuchtes Wasser aus den Reaktoren zu pumpen – doch das beeinträchtigt die Kühlversuche.

Keine guten Nachrichten aus Japan: Die Lage bleibe «unvorhersehbar», sagte Ministerpräsident Naoto Kan im Parlament. Im Boden um das Kraftwerk Fukushima Eins war zuvor hochgiftiges, radioaktives Plutonium entdeckt worden. Die gemessene Menge sei gering und für Menschen nicht gefährlich, erläuterte der Kraftwerksbetreiber Tepco. Sie entspreche derjenigen, die in früheren Jahrzehnten nach Atombombentests in Japan gemessen wurde.

Tepco-Vizepräsident entschuldigt sich
Das Plutonium stamme von Brennstäben der Anlage, die bei dem Erdbeben am 11. März schwer beschädigt wurde. Die Nachricht vom Plutoniumleck führte an der Börse in Tokio zu Kursverlusten.

Auch der deutsche Atomexperte Michael Sailer sieht den Plutoniumfund nicht so entspannt wie Tepco. Das bedeute, dass die Brennstäbe «entweder knapp unter der Kernschmelze oder in der Kernschmelze» seien, sagte Sailer: «Plutonium geht erst bei sehr hohen Temperaturen raus.» Der Wissenschaftler geht davon aus, dass die Techniker in dem Atomkraftwerk selbst nicht wissen, in welchem Zustand sich der Reaktorkern befindet.

Radioaktives Wasser erschwert Kühlung

Derweil wurde weiter versucht, radioaktiv verseuchtes Wasser aus den Turbinengebäuden der Reaktoren 1 bis 3 abzupumpen. Die verstrahlte Flüssigkeit macht die Arbeit lebensgefährlich. Es stand zeitweise bis zu einem Meter hoch in den Turbinenhäusern aller vier Reaktorblöcke von Fukushima Eins.

Wegen der hohen Strahlenbelastung wurde die Wassermenge bei den Kühlversuchen von außen verringert. Das wirft die Bemühungen zurück, eine Überhitzung der Reaktorblöcke und damit eine Kernschmelze zu vermeiden – wie sie in Block 2 bereits phasenweise stattgefunden hat. Erst, wenn das Wasser beseitigt ist, können die Arbeiter versuchen, die dringend nötigen Kühlsysteme wieder in Gang zu bringen.

In Regierungskreisen wird nun eine Verstaatlichung des Betreibers der Atomruine erwogen. Das sei eine Option, sagte der Minister für nationale Politik, Koichiro Gemba, laut der Nachrichtenagentur Kyodo. Hintergrund ist, dass auf den Betreiber der Atomruine gewaltige Entschädigungszahlungen an die Opfer zukommen dürften.

Inzwischen wollen die Japaner verstärkt ausländische Fachleute heranziehen, um die havarierten Reaktoren unter Kontrolle zu bringen. Außenminister Takeaki Matsumoto erklärte nach einem Kyodo-Bericht, Frankreich, Russland und die Vereinigten Staaten seien die wichtigsten Länder, die die Atomenergie nutzten. Tokio sei «sehr bereitwillig», Technologie und Wissen anderer Nationen bei der Lösung der Krise zu nutzen. Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy plant für Donnerstag bereits einen Solidaritätsbesuch.

Hilfsgüter aus dem Ausland werden nicht verteilt

Auch mehr als zwei Wochen nach der verheerenden Katastrophe kommen Hilfsgüter aus dem Ausland nur zögerlich bei den Flüchtlingen an. Ein Mitarbeiter einer Botschaft in Tokio kritisierte in der Zeitung Yomiuri: «Wenn wir mehr konkrete Informationen von der japanischen Regierung bekommen würden, welche Hilfen in bestimmten Gebieten benötigt werden, könnten wir effizienter helfen.» Dem Bericht zufolge lagern in einigen Botschaften in Tokio Hilfsgüter aus dem Ausland, die allerdings nicht verteilt werden könnten, da Informationen von der japanischen Regierung ausblieben.

Ein Mitarbeiter des japanischen Auslandsministeriums begründete dies laut Yomiuri unter anderem mit den eingeschränkten Transportmöglichkeiten in den Katastrophengebieten. Auch gebe es vor Ort manchmal keinen Platz, die ausländischen Lieferungen zu lagern. Zudem bevorzugten viele Flüchtlinge japanisches Essen, wenn sie die Wahl hätten.

Nach Angaben des Außenministeriums bekam Japan Hilfsangebote von 133 Ländern und Regionen sowie 39 internationalen Organisationen. Davon habe die Regierung 21 Angebote angenommen, die Rettungskräfte und Experten beinhalteten, sowie 26, die Hilfsgüter wie Essen und Decken schicken wollten. Die Europäische Union hatte demnach bereits am 11. März Hilfslieferungen vorbereitet. Decken und Matratzen seien aber erst ab dem 26. März verteilt worden, hieß es.

Ein Hilfsangebot aus Thailand über drei Millionen Tonnen Reis lehnte die japanische Regierung nach Angaben von Yomiuri mit Bezug auf das japanische Agrarministerium ab, da Japan selbst mehr als drei Millionen Tonnen Reis auf Lager habe. In den Unglücksregionen gebe es zudem keine große Nachfrage nach Reis. Eine Hilfslieferung aus der Ukraine, die eine Tonne Medikamente wie Jodtabletten beinhaltete, wurde demnach in das Land zurückgeschickt. Die Medikamente seien nicht für den Gebrauch in Japan zugelassen gewesen.

cvd/iwi/reu/news.de/dpa

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