Erfolgsgesetze von Napoleon Hill – Teil 9/7

Erfolgsgesetze von Napoleon Hill – Teil 9/7

Erstens:
Gewöhnen Sie es sich an, sich für andere Menschen zu interessieren.
Nehmen Sie sich fest vor, die guten Eigenschaften Ihrer Gesprächspartner
herauszufinden und äußern Sie sich lobend und anerkennend

darüber!

Zweitens:
Entwickeln Sie die Fähigkeit, mit Nachdruck und Überzeugung zu sprechen.
Dies gilt gleichermaßen für normale Alltagsunterhaltungen wie

auch für öffentliche Auftritte.

Drittens:
Wählen Sie eine Kleidung, die Ihrer Statur und Ihrem Beruf entspricht.

Viertens:

Entwickeln Sie mit Hilfe der in dieser Lektion beschriebenen Formel
einen positiven Charakter.

Fünftens:

Eignen Sie sich einen Handschlag an, der bei der Begrüßung Freundlichkeit,
Wohlgesonnenheit und Begeisterung zum Ausdruck bringt

Sechstens

:Ziehen Sie andere Menschen an, indem Sie sich selbst zuerst zu ihnen
hinziehen.

Siebtens:

Bedenken Sie, dass Ihre einzige Begrenzung – realistische Annahmen

vorausgesetzt – in dem besteht, was Sie selbst Ihrem eigenen Bewusstsein
vorgeben.

Diese sieben Punkte umfassen die wichtigsten Faktoren, welche es bei der
Entwicklung einer anziehenden Persönlichkeit zu beachten gilt. Eine solche
Persönlichkeit wird sich nicht von selbst entwickeln, sondern nur dann, wenn
Sie sich der hier beschriebenen Disziplin mit der festen Absicht unterwerfen,

sich in den Menschen zu verwandeln, der Sie sein möchten!

Meiner Ansicht nach sind die Punkte zwei und vier in der obigen Aufstellung
die wichtigsten. Wenn Sie die Gedanken, Gefühle und Handlungen entwickeln,
aus denen ein positiver Charakter entsteht und dann lernen, sich mit Nachdruck
und Überzeugung auszudrücken, haben Sie auch eine anziehende Persönlichkeit
entwickelt, da die übrigen Eigenschaften eine Folge dieser Entwicklung
sein werden.

Ein Mensch mit einem positiven Charakter stahlt eine große Anziehungskraft
aus. Diese Kraft kommt sowohl auf unsichtbare wie auch sichtbare Weise
zum Ausdruck. Sobald Sie einem anderen Menschen auf Sprechentfernung
nahe kommen, wird der Einfluss der „inneren unsichtbaren Kraft“ spürbar,
auch wenn Sie kein einziges Wort sprechen!
Jede zwielichtige Transaktion, an der Sie sich beteiligen, jeder negative Gedanke,
der Ihnen durch den Kopf geht und jede destruktive Handlung zerstört
etwas von dieser inneren unsichtbaren Kraft, welche wir „Charakter“ nennen.

„Der Blick unserer Augen, der Ausdruck unseres Lächelns, die Art, in
der wir andere begrüßen und der Druck unserer Hände legt ein umfassendes
Bekenntnis ab. Seine Sündhaftigkeit befleckt ihn, verunstaltet
seinen guten Eindruck. Man weiß nicht, warum man ihm nicht trauen
kann, aber jeder weiß, dass man es nicht kann. Seine Lasterhaftigkeit
trübt sein Auge, macht seine Wangen fahl, verleiht ihm etwas Tierisches
und schreibt „Oh du großer Narr“ auf die Stirn eines Königs“.

(Emerson)

Ich möchte Ihre Aufmerksamkeit nun auf den ersten der sieben Faktoren
lenken. Sie werden bemerkt haben, dass ich in dieser Lektion immer wieder
auf die unschätzbaren Vorteile eingegangen bin, die sich aus einem sympathischen
Wesen und einer anziehenden Persönlichkeit ergeben.
Der größte Vorteil ergibt sich jedoch nicht aus geldlichen oder materiellen
Gewinnen, die diese Gewohnheit mit sich bringt, sondern aus der erbaulichen
Wirkung auf den Charakter eines jeden Menschen, der sich diese Gewohnheit
aneignet.
Gewöhnen Sie es sich an, ein sympathisches Wesen zu entwickeln und Sie
werden sowohl in materieller wie auch in mentaler Hinsicht der Nutznießer
sein, denn am glücklichsten werden Sie sein, wenn Sie andere glücklich
machen!
Verzichten Sie auf sinnlose Streitgespräche! Nehmen Sie die getönte Brille
ab, durch die Sie das Leben grau und grau sehen und öffnen Sie sich der sonnigen
Freundlichkeit! Werfen Sie den Hammer weg und schlagen Sie nicht
mehr um sich, denn die großen Preise des Lebens gehen an die Aufbauer,
nicht an die Zerstörer!
Wenn Sie meckern, nörgeln, sticheln und über Gott und die Welt herziehen,
wird sich die Umwelt Ihre giftigen Ergüsse zwar anhören, wer kann, wird jedoch
das Weite suchen, sobald er sie erblickt. Wenn Sie aber eine Botschaft
der Freundlichkeit und des Optimismus überbringen, wird man ihnen zuhören,
weil man ihnen zuhören will.
Ein Jammerer kann keine anziehende Persönlichkeit sein!
Ein sympathisches Wesen – dieser eine Charakterzug – ist das Fundament der
Überzeugungskunst.

Ich fahre fünf Meilen weit, um mein Automobil zu tanken, obwohl sich nur zwei
Häuserblocks weiter ebenfalls eine Tankstelle befindet. Der Tankwart ist ein
äußerst sympathischer Mann. Ich fahre nicht dorthin, weil das Benzin dort
billiger wäre, sondern weil mir die aufbauende Wirkung seiner anziehenden
Persönlichkeit gut tut!
An der Ecke der fünfzehnten Straße und Broadway in New York befindet sich
ein Schuhgeschäft. Ich kaufe nicht deswegen dort ein, weil ich meine Schuhe
nicht auch woanders zum selben Preis erstehen könnte, sondern weil Mr.
Cobb, der Manager, eine anziehende Persönlichkeit besitzt. Während er mir
die Schuhe heraussucht, erkundigt er sich nach meinem Geschäft und spricht
über Themen, von denen er weiß, dass sie mich interessieren.
Meine Bankgeschäfte erledige ich bei der Harriman National Bank an der
vierundvierzigsten Straße und fünften Avenue. Auch dorthin gehe ich nicht,
weil dies die nahestgelegene Bank für mich wäre, sondern, weil die Kassierinnen
und das Schalterpersonal, Mr. Harriman, der Besitzer, und alle übrigen
Personen, mit denen ich dort in Kontakt komme, mich zuvorkommend
und höflich bedienen. Ich habe dort nur ein kleines Konto, aber man behandelt
mich so, als wäre ich einer der wichtigsten Kunden.
Ich bin auch ein Bewunderer von John D. Rockefeller, Junior. Nicht deswegen,
weil er der Sohn eines der reichsten Männer auf der Welt ist, sondern
weil auch er sich ein sympathisches Wesen angeeignet hat.
In der Kleinstadt von Lancaster, Pennsylvania, wohnt M. T. Garvin, ein überaus
erfolgreicher Geschäftsmann. Ich würde hunderte von Meilen reisen, um ihn
zu treffen; nicht, weil er wohlhabend ist, sondern weil er ein sympathischer
Mensch ist. Ich habe allerdings keinen Zweifel, dass sein gut gehendes Geschäft
eng mit seiner Wesensart zusammen hängt.
In meiner Weste trage ich einen Füllfederhalter von Parker. Meine Frau und
meine Kinder haben ebenfalls Füller vom selben Hersteller. Der Grund ist
nicht, dass es keine anderen guten Schreibgeräte gäbe, sondern dass George
S. Parker ein sympathischer Zeitgenosse ist.
Meine Frau hat bereits seit Jahren das Ladies‘ Home Journal abonniert.
Nicht, weil es keine anderen guten Frauenzeitschriften gäbe, sondern weil
Edward Bok, sein Herausgeber, ein sympathisches Wesen hat.
Sie können sich mit Rüpelhaftigkeit und Rücksichtslosigkeit durchaus eine
Zeitlang durchschlagen. Sie können durch Gewaltanwendung und Ellbogenmentalität
materiellen Besitz anhäufen, auch wenn Sie ein unsympathisches
Wesen haben. Früher oder später werden Sie jedoch an den Punkt gelangen,
wo Ihnen dieses Verhalten leid tun wird. Dies wird sich auch in Ihrem Geldbeutel
bemerkbar machen.
Ich denke nie an Macht und Einfluss, die auf dem Wege von Gewalt erreicht
wurden, ohne auch an einen Mann zu denken, dessen Namen ich mich nicht
zu erwähnen traue, der am Grab Napoléons folgende Gefühle zum Ausdruck

brachte:

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Fortsetzung folgt!